Warum Alpakas?

Warum denn eigentlich nicht?

Viele unserer heutigen Nutztiere sind irgendwann eingeführt worden. Auch viele Haustiere wie zum Beispiel Wellensittich (Australien) oder Meerschweinchen (Südamerika) sind nicht europäischen Ursprungs.

Alpakas gehören zu den Neuweltkameliden und kommen aus den Anden Südamerikas.
Sie wurden vor mehr als 5000 (!) Jahren von den Inkas zur Wollproduktion aus den Vincunjas gezüchtet, Lamas hingegen wurden hauptsächlich als Lasttiere genutzt und deshalb auch größer und kräftiger gezüchtet. Das Lama entstand ursprünglich wohl aus dem Guanaco (wobei sich hier die Gelehrten aber noch immer uneins sind).

Die Alpakawolle ist auf der ganzen Welt nicht nur von der Textilindustrie sehr begehrt. Die Faser zählt neben Kaschmir und Seide zu den Edelhaaren. Feinheit, Weichheit und ein unglaublicher Glanz machen es immer beliebter. Heute finden wir mehr als 22 natürliche Farben bei der Alpakafaser. Die Farbtöne reichen von einem tiefen schwarz, braun, grau - sogar rosagrau bis hin zum absolut reinem weiß.

Der Trend zu sogenannten Bioprodukten lässt die Industrie aufgrund der gestiegenen Nachfrage immer mehr natürliche, ungefärbte Wolle verarbeiten. Dies hat zur Folge, das immer mehr einfarbige Alpakas gewünscht werden. Der Alpaka-Markt wächst also ständig. Der verbreitete Annahme, dass die Alpakafaser innen hohl ist, stimmt so nicht. Das passt zwar auf die sogenannten Grannenhaare, also die dicken Haare in einem Vlies, die meist auch weit herausschauen - gut zu sehen an Brust und Hals von einem Alpaka. Grannenhaare sind aber nicht erwünscht, da es genau die Haare sind, die in einem Produkt, z.B. einem Pullover oder Schal, kratzen. Die feineren Haare, insbesondere die unter 22 Micron, unterscheiden sich im Protein-Aufbau zu Wollfasern anderer Tiere und dies macht das Alpaka-Haar so einzigartig: nämlich extrem leicht, temperaturausgleichend, glänzend und reißfest. Die thermische Funktion nutzt die eigenen Körperwärme viel besser aus als jede andere Wolle.

Zu dem ist Alpakafaser extrem elastisch und widerstandsfähig. Sie ist in hohem Grade schmutz- und geruchsabweisend. Die unglaublich glatte Faseroberfläche reinigt sich praktisch selbst. Ein Aufhängen des Kleidungsstückes an feuchte Luft reicht als Reinigung meist aus, Handwäsche ist so gut wie nicht nötig. Auch verfilzt sie kaum und neigt auch nicht zu sogenanntem Peeling. So habe ich zum Beispiel seit vielen Jahren eine Strickjacke, welche auch sehr oft getragen wird. Waschen brauchte ich diese noch nie, sie nimmt weder Schmutz noch Gerüche an! Trotzdem könnte man Mode aus sehr guter Alpakaqualität bei mindestens 60° Waschen! Das sind alles Argumente für die extreme Langlebigkeit und auch Strapazierfähigkeit dieser wunderbaren Faser. Auch erwähnen möchte ich hier, dass wegen der Struktur der Faser kaum Feuchtigkeit aufgenommen wird, so dass eine enorme Stabilität der Kleidungsstücke gegeben ist. Und: Alpakafasern brennen nicht, enthalten kein Lanolin und sind antiallerigsch.


Übrigens: Wir kaufen Ihre Wolle auf

und zwar unter folgenden Voraussetzungen: Die Wolle muss sehr sauber sein und nachgewiesen unter 22 Micron nach Riverina bzw. 20 Micron nach Jocom McColl liegen, die Curvater soll idealerweise über 65 liegen, mindestens jedoch 50 (Nachweis muss vorliegen) - und bisher nur weiße bzw. sehr helle Wolle. Dafür zahlen wir Ihnen mindestens pro kg 20,-- Euro! Bitte rufen Sie mich an, wenn Sie hieran Interesse haben!


Gründe für die Haltung von Alpakas

Das Wollvlies ist sehr edel und kann mit dem Haar der Kaschmirziege
verglichen werden

Alpakas sind ideale "Rasenmäher", verletzten die Grasnarbe nicht und
verursachen so gut wie keinen Trittschaden

Sie sind nicht laut und "riechen" nicht

Sie sind ausgesprochen robust und anpassungsfähig

Sie sind absolut pflegeleicht und sollten ganzjährig auf der Weide gehalten werden, ein guter Unterstand reicht vollkommen aus

Man kann mit ihnen wunderbar wandern gehen und sie werden auch immer häufiger zu tiergestützen Therapien eingesetzt

Diese kleinen Kamele sind sehr soziale Tiere und das Summen - die Verständigung der Tiere untereinander - ist ungemein beruhigend

Sie sind wunderschön anzusehen

Und: Jawohl, sie können spucken. Doch tun sie dies in der Regel nur untereinander, um die Rangordung festzulegen.